Wenn ich montagmorgens um 06.30 Uhr beschwingt aus dem Bett hüpfe, muss es dafür einen gewichtigen Grund geben. „….komm schon, iss uns! Schnell!“ Das brüllten die leckeren Cremetörtchen aus ihrer Blechdose, so laut, dass ich es zwei Räume weiter im Schlafzimmer noch gut hören konnte. Kurze Zeit später stand ich also in der Küche. In der rechten Hand der starke Kaffee mit ein wenig warmer, aufgeschäumter Milch und links ein goldenes Pastel (Einzahl für super-knuspriges, himmlisch schmeckendes Cremetörtchen). Ein Glück, dass von der von der gestrigen Sonntags-Backaktion noch ein paar Pastéis (Mehrzahl) übrig geblieben waren. Ich weiß nicht, was heute sonst aus mir geworden wäre. Schließlich gibt sich der Februar wettertechnisch gerade alle Mühe, sich unbeliebt zu machen und mit Montagen stehe ich zur Zeit eh auf Kriegsfuß. Auch wenn der gekaufte und verbackene Blätterteig am nächsten Tag nicht mehr ganz so verlockend knuspert, hat nur das Pastel es geschafft, mich auf die Schrecken des grauen Tages vorzubereiten. Und ganz so schlimm wie montags sonst, war dann alles auch nicht.
Der Legende nach haben die Pastéis ihren Siegeszug vom Lissaboner Stadtteil Belém aus angetreten. Das bis heute streng gehütete Rezept für die berühmten Pastéis de Belém entstammt wohl dem dortigen Kloster dessen Mönche schon früh eine Vorliebe für die zarten Blätterteigtörtchen mit Cremefüllung hatten.
Zwei Rezepte gibt es hier. Der nächste Montag kommt bestimmt!