Ribollita nach Rita.

Dieser Beitrag sollte eigentlich schon vor vielen Wochen online gehen. Doch dann kam das Leben dazwischen, dass erst einmal offline alles ordentlich durcheinander gewirbelt hat. Mittlerweile hat sich die Lage etwas sortiert, der folgenden Geschichte fehlt trotzdem noch die Pointe und ich glaube, dass wird auch nichts mehr. Ach, und so richtig jahreszeitengemäß ist das Rezept auch nicht mehr. Aber nicht schlimm, der nächste Winter mit Kohlschönheiten kommt bestimmt und ein guter Eintopf schmeckt immer!

Rita R. kochte für ihr Leben gern. Am allerliebsten verwöhnte sie ihre Freunde und ihren Kollegenkreis mit neuen Kreationen und feinen Leckereien. Seitdem die Sparkassenfiliale bei der Rita beschäftigt war samstags nicht mehr öffnete, konnte sie mehr Zeit in der Küche verbringen. Dennoch mochte sie ihren Job, den Kontakt zu vielen Menschen und die Möglichkeit, im Laufe der Beratungsgespräche hier und da ein bisschen mehr über die kulinarischen Wünsche, Träume und Geheimnisse ihrer Kunden herauszufinden sehr gerne.

Da war zum Beispiel die vierköpfige Familie mit dem Traum einer Dachgeschosswohnung mit geräumiger Wohnküche, der kauzige Typ mit einem Faible für Sternerestaurants und die junge Dame mit der Food-Startup Idee…“

…Wie die Geschichte weitergeht und was aus Rita und ihren Kunden geworden ist, dass werden wir eventuell eines Tages an anderer Stelle erfahren. Nun folgt erst einmal das Rezept.

Ribollita kommt vom italienischen Wort riballe und bedeutet soviel wie Erwärmen, wieder Aufkochen. Der rustikale Eintopf stammt aus einer Zeit, in der die Menschen nicht viel hatten und dass, was gerade da war, in einem großen Topf zusammen „geschmissen“ und zu einem nahrhaften und wärmenden Eintopf geköchelt haben. Zum Beispiel Bohnen, verschiedene Kohlsorten, Kartoffeln, Karotten und Tomaten. Ohne Parmesan ist das Rezept sogar vegan, wer sich eine Fleischeinlage wünscht, lässt zum Beispiel eine Salsiccia oder etwas Speck mitgaren.

Ribollita
für etwa 4 Portionen
2 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gewürfelt
2 Stangensellerie, in Scheiben
1 Karotte, in Scheiben
2 Knoblauchzehen, gepresst
1 L Gemüsebrühe
3 EL Tomatenmark

½ Wirsingkopf, in breite Streifen geschnitten
500 g Schwarzkohl, auch Cavalo Nero oder Tuscan Kale genannt, ebenso zerschnitten
1 Dose Cannellini Bohnen, die Hälfte püriert
1 getrocknete Chilischote, optional
80g Parmesan, frisch gerieben
Frische Petersilie, gehackt
Salz & Pfeffer
Geröstete Weißbrotscheiben als Beilage

Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebel, Stangensellerie, Karotte darin bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten anschwitzen. Kurz vor Schluss kommt der Knoblauch dazu. Nach etwa 2 Minuten den Wirsing und Schwarzkohl hinzufügen und 4-5 Minuten garen lassen. Danach erst das Tomatenmark und dann die Gemüsebrühe dazugeben und köcheln lassen. Separat die Hälfte der Bohnen mit dem Küchengerät/Pürierstab pürieren und in den Topf geben. Die übrigen Bohnen ebenfalls einrühren. Wer mag, tut jetzt auch die Chilischote dazu oder lässt sie eben einfach weg. Die Ribollita zugedeckt bei niedriger Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen.

Mit reichlich frischem Pfeffer und etwas Salz abschmecken und die frische Petersilie (oder wie hier Basilikum) darüber streuen. In tiefen Tellern mit Parmesan und geröstetem Weißbrot servieren.

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