Britische Brauer entwickelten die Sorte India Pale Ale (IPA) im frühen 19. Jahrhundert für den Export ihrer Biere in die damalige Kolonie Indien. Heute gängige Kühl- und Lagertechniken existierten noch nicht, weshalb die Brauereien den Alkohol- und Hopfengehalt erhöhten um ihre Erzeugnisse für die lange Überfahrt haltbar zu machen. Irgendwann stellten auch die Biertrinker im Heimatmarkt fest, dass die „indischen Ales“ mit ihren intensiven Hopfenaromen lecker schmeckten. Heute ist die Verbindung zwischen den meisten IPAs und Indien höchstens noch eine spirituelle.
Ganz ähnlich verhält es sich auch mit dem Wedding Pale Ale (WPA) der Bierfabrik Berlin. Das charakterstarke IPA wird zwar inzwischen ganz weit draußen im Berliner Osten gebraut, seine spirituelle Heimat hat es aber im Stadtteil Wedding. Dort studierten die Bierfabrik-Gründer im Fach Brautechnologie und dort entwickelten sie auch das Rezept für dieses Bier. Der eigensinnige Charme der Weddinger hat ganz eindeutig auf das WPA abgefärbt: Das Bierfabrik-Motto „Schmecken muss es, aber nicht jedem“ trifft in seinem Fall hundertprozentig zu.
#3: Bierfabrik – Wedding Pale Ale
Stil: India Pale Ale, obergärig
Alkoholgehalt: 5,2 Prozent
Malzsorten: Pilsner Malz, Weizenmalz, Münchner Malz, Carared, Melanoidinmalz, Rauchmalz, Sauermalz
Hopfensorten: Comet, Cascade, Mandarina, Bavaria, Galaxy, Amarillo
Brauort: Alte Börse, Berlin-Marzahn
Aussehen: trüb, orange, viele Schwebestoffe, dichter Schaum (der sich schnell wieder auflöst), Ms. Smámunir liebt den Elefanten und das Motto auf dem Etikett (Herr D.: 8/10, Ms. Smámunir: 8/10)
Riecht nach: Grapefruit, Pfirsich, Sahnetoffee, Blumen, Hopfenaromen (Herr D.: 8/10, Ms, Smámunir: 9/10)
Schmeckt wie: Ananas, Gras, frischer Koriander, Salbei, Vanille, bitterer Hopfen, Malzkekse im Abgang (Herr D.: 6,5/10, Ms. Smámunir: 7/10)
Gesamtnote: 7,75 von 10
Alle Biere des Adventskalenders
#1: Heidenpeters India Pale Ale (German Style) & Kalender-Regeln (4,9/10)
#2: Spent Brewers Collective – Red Oat Ale (7,4/10)