Eine liebe Kollegin von mir kennt eine App für jede Lebenslage: Schlafprobleme, Langeweile, Einkaufslisten, Schrittzähler, Flirt-Alarm, Was-ziehe-ich-morgen-an und Wie-wird-übermorgen-eigentlich-das-Wetter? Alles kein Problem, eine App weiß bestimmt die Lösung!
Mein App-Leben ist deutlich reduzierter. Ein bisschen Social-Media, Musik, E-Books und Fotografie, das war es eigentlich. Und in der Küche hat mir bis jetzt stabiles WLan gereicht. Umso neugieriger war ich, als mir neulich die Info über “Simply Yummy”, einer kostenlosen App mit Backrezepten und begleitenden Foto- und Video Tutorials, ins Postfach flatterte. Mich begleitet beim Backen ja immer eine Prise Autonomie und Anarchie. Nämlich der Drang alles doch ein bisschen anders zu machen, als das Rezept es vorgibt. Das klappt natürlich immer ganz hervorragend ähm, manchmal… Ob mir Backen mit Unterstützung einer App überhaupt Spaß macht? Ich habe es ausprobiert, einen Kuchen aus der App gebacken und war positiv überrascht.
Schön sieht sie schon mal aus die “Simply Yummy” App. Es gibt sechs Kategorien – von Brownies & Bars, über Tartes & Pies, bis Muffins & Cupcakes – unter denen sich aktuell jeweils acht bis zehn leckere Rezepte befinden. Jedes Rezept ist mit einem Schritt für Schritt Foto-Tutorial hübsch bebildert, darüber hinaus gibt es zu vielen Rezepten auch Videos. Praktisch, gerade wenn man doch nicht ganz so back-versiert ist oder ein bestimmtes Rezept noch nicht so oft gebacken hat. Bei den Videoanleitungen erleichtert einem die Auto-Stopp-Funktion das Arbeiten, auch weil man nicht ständig mit beschmierten Fingern auf dem Bildschirm herumwischen muss. Zusätzlich gibt es einen integrierten Timer, eine Einkaufslistenfunktion und Backtipp Videos die ein paar Verarbeitungsmethoden noch einmal anschaulich erklären. Fehlt nur noch der Back-Roboter der alles erledigt und hinterher die Küche aufräumt. Aber wo wäre dann der Spaß?! 😉 Außerdem entschädigt der Genuss eines selbst gebackenen Kuchen schnell für alle Mühen, verschmierte Schüsseln und Sirup-beschmierte Backbleche. Oder wie Herr D. mampfend so schön sagte “…hhmmjam, very lecker dieser Kuchen…!”
Rosemary-Plum-Cake.*
Für den Kuchen Für den Sirup
5 reife Pflaumen, halbiert 200 g Zucker
170 g weiche Butter 6 Zweige Rosmarin
140 g brauner Zucker
2 Eier Außerdem
75 g griechischer Joghurt etwas Butter zum Einfetten der Form
1 Bio-Zitrone (Schale)
0,5 TL Mandelaroma
120 g Mehl
0,5 TL Backpulver
1 Pr Salz
Heize den Backofen auf 175 Grad Ober/Unterhitze vor. Fette nun eine ofenfeste Form mit etwas Butter ein.
Empfohlen wird eine ca. 25 cm Form. Meine Form hatte nur einen Durchmesser von ca. 20 cm, ich habe 5,5 Pflaumen verbraucht.
Lege die halbierten Pflaumen mit der Schnittfläche nach unten hinein.
Gib den Zucker, die Rosmarinzweige und 100 ml Wasser in eine Pfanne und lass alles bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln, bis die Mischung goldgelb ist. Schwenk die Pfanne dabei ab und zu vorsichtig, rühre aber nicht in der Mischung. Achte immer darauf, dass der Sirup nicht zu dunkel wird.
Ich habe den Sirup in einem Topf gekocht und braunen Zucker benutzt.
In der Zwischenzeit schlägst du die Butter zusammen mit dem braunen Zucker in etwa drei Minuten schön schaumig. Stelle dann den Mixer auf die niedrigste Stufe zurück und gib nacheinander die Eier in die Masse. Als nächstes kommen Joghurt, Zitronenschale und Mandelaroma dazu. Verrühre alles gut miteinander. Vermenge jetzt das Mehl mit dem Backpulver und der Prise Salz. Nach und nach gibst du die Mischung jetzt hinzu und verrührst alles zusammen auf niedriger Stufe zu einem Teig.
Wenn dein Sirup fertig ist, entfernst du die Rosmarinzweige und gießt ihn über die Pflaumen. Dabei musst du dich ein bisschen beeilen, weil der Sirup schnell abkühlt und dann zu fest wird.
Als nächstes gibst du deinen Teig über die Pflaumen und verteilst ihn gleichmäßig in der Form. Der Kuchen backt jetzt 35-40 Minuten, bis er goldbraun ist. Falls die Oberfläche droht, zu dunkel zu werden, decke alles mit Alufolie ab. Bevor du deinen Kuchen aus dem Ofen holst, teste ob er wirklich gar ist. Stich dazu ein Holzstäbchen in die Mitte des Kuchens. Wenn beim Rausziehen keine Teigreste mehr an dem Stäbchen kleben, ist er gar. Ansonsten lasse ihn noch einige Minuten in der Hitze.
Da der Kuchen nach 35 Minuten noch sehr weich war, habe ich ihn noch 10 Minuten bei Unterhitze im Ofen gelassen. Voilà, das Ergebnis war perfekt!
Lasse deinen Kuchen nun 15 Minuten abkühlen und stürze ihn dann auf eine große Servierplatte. Vor dem Servieren schneidest du den Kuchen in ca. 8 Stücke. Tipp: Besonders lecker wird es, wenn du den Kuchen mit etwas Crème fraiche oder griechischem Joghurt servierst.
*Das Rezept stammt aus der “Simply Yummy” App welche man für iOS oder Android gratis downloaden kann. Meine Kommentare zum Rezept sind kursiv.
Wir haben App-etit bekommen, daher steht das nächste Backprojekt schon fest: Die “Spicy Cinnamon Cookies” mit Schokolade, Zimt und Chili aus der Kategorie “Cookies & Sweets”.
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