Letzte Woche haben wir uns endgültig ergeben und kulinarisch den Herbst eingeläutet. Auf dem Markt gibt es jetzt wieder frische Rüben, Rote Beete, Kürbis, Kohlsorten, Birnen, Beeren, Bohnen und Zwetschgen. Letztere ganz klar eine der leckersten Herbstattraktionen die die Natur so zu bieten hat.
Begrüßt haben wir den Herbst am Freitagabend mit einem Rinderbraten der in einer Sauce aus Zwetschgen, Sternanis und Portwein geschmort wird. Das dankbare an solchen Schmorgerichten: Sie kochen sich fast von selbst, man braucht bloß ein wenig Zeit und sollte gut planen, um abends nicht hungrig vor dem Ofen zu campieren. Obendrein sollte man aushalten können, dass die Wohnung stundenlang von einem leckeren Duft durchströmt wird. Mit einem grummelnden Magen ist so manche® da schon durchgedreht! 🙂
Das Rezept für den Braten stammt aus der New York Times die anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes Rosh Hashanah eine ganz Menge großartiger Rezepte zusammen getragen hat. Wir haben die Mengenangaben des Rezepts reduziert, eine getrocknete Chili in die Sauce geschmuggelt und statt des empfohlenen “second cut” von der Rinderbrust einen kleinen Rinderbraten (ca. 980 gr) aus der Keule in die Röhre geschoben. Rinder werden in Deutschland nämlich anders als in den USA zerteilt, weswegen manche Zuschnitte hier nicht oder nur nach Vorbestellung zu bekommen sind.
Der Rinderbraten wird am Vorabend gepfeffert, gesalzen und mit Knoblauch eingerieben. Am nächsten Tag werden die Gewürze abgewischt und das Fleisch in der Pfanne rundum scharf angebraten. Danach kommt der Braten auf ein weiches Bett aus Zwetschgen und der besagten Sauce aus Portwein, Sternanis, Lorbeer und wandert dann in den Ofen. Alle halbe Stunde haben wir das Fleisch gewendet und mit der Sauce übergossen. Das Ergebnis nach 4 Stunden im Ofen war unglaublich gut! Durch die lange Garzeit werden die Pflaumen zu einem Mus und es entsteht eine süßliche super leckere Sauce. Dem Fleisch hätte man sicher auch noch ein Stündchen mehr im Ofen gönnen können, aber wir waren sehr hungrig und die Uhr stand auch schon auf halb acht.
Vom Fleisch war natürlich noch viel übrig. Wir haben es am nächsten Tag in Scheiben geschnitten auf frisch gebackenen Burger-Buns mit einem Hummus aus Mangoldstielen und Apfelscheiben unter dem Fleisch gegessen. Auch sehr köstlich!
Lieber Herbst, so schmeckst du uns! 🙂