Wer braucht eigentlich den Sonntagstatort, wenn es Zuhause schon nachmittags ganz köstliche Fälle zu ermitteln gibt? Kaum gebacken, fehlte nämlich gestern der Lemon Tarte flott bereits ein großes Stück. Das arme Ding! Verschreckt begab ich auf Spurensuche und musste schnell feststellen: Schlecht sah es für mich aus! Allein Zuhause hatte ich die feine Tarte während eines Krümelmonster-Spontanblackouts wohl großflächig angeknabbert. Huch, sie duftete halt so verführerisch! Erschöpft von der Auflösung dieses spektakulären Kriminalfalls musste ich meinen Zitronenrausch bei einem Nachmittagsnickerchen erst einmal ausschlafen. Sonntage sind schon voll schön! 🙂
Lemon Tarte
Mürbeteig
150 g glattes Weizenmehl, Typ 550
50 g feine Speisestärke
50 g Puderzucker
Salz
100 g kalte Butter
1 Eigelb
2 EL kaltes Wasser
etwas weiche Butter und Weizenmehl für die Form
Belag
350 g Crème fraîche
4 Eier
3 Eigelb
100 ml frisch gepresster Zitronensaft
100 ml frisch gepresster Orangensaft
65 ml flüssige Sahne
120 g Puderzucker
fein geriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone
1 Prise Salz
Für den Mürbeteig das Mehl mit der Speisestärke, dem Puderzucker und dem Salz auf eine Arbeitsfläche sieben. Als erste Arbeitsfläche dient für mich meistens eine große Schüssel. Die kalte Butter durch die grobe Seite der Küchenreibe darüberdrücken. Das Eigelb und das Wasser hinzufügen und alles rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Mürbeteig auf einer bemehlten Fläche zu einem runden Boden (30 cm Durchmesser, 3-4 mm Dicke) ausrollen. Den Boden in eine gefettete und bemehlte Tarte- oder Springform (26 cm Durchmesser) legen und andrücken. Die überstehenden Teigränder abschneiden. Den Teigboden in der Form etwa 1 Stunde in ein Tiefkühlfach stellen.
Den Mürbeteigboden mit der Gabel mehrmals einstechen, ganz leicht bemehlen, mit Alufolie bedecken und die Folie an den Rändern der Form andrücken. Den Boden im auf 180 Grad vorgeheizten Backofen (Ober-/Unterhitze) 25 Minuten vorbacken.
Für die Füllung die Crème fraîche mit den Eiern, den Eigelben, dem Zitronen- und dem Orangensaft sowie der Sahne, dem Puderzucker, dem Zitronenabrieb und 1 Prise Salz zu einer glatten Creme verrühren.
Den Mürbeteigeboden aus dem Ofen nehmen und leicht abkühlen lassen. Von der Folie befreien und die Zitronencreme auf dem Mürbeteigboden verteilen und glatt streichen. Die Ofentemperatur auf 120 Grad reduzieren und die Tarte im Backofen 50 – 60 Minuten fertig backen. Die Zitronentarte aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.
Besonders gut soll die Tarte übrigens gut durchgezogen am nächsten Tag schmecken.
Das Rezept für die Tarte stammt ursprünglich aus dem Buch Citrus, einem meiner Lieblingskochbücher das 2013 im Verlag Collection Rolf Heyne erschienen ist (Luzia Ellert/Gabriele Halper/Katharina Seiser: Citrus, 192 Seiten, 16,90 Euro, ISBN-13: 978-3899105742). Oben auf die Tarte gehören eigentlich noch hübsche Baisertupfer. Baiser ist nicht so mein Ding, daher kommt die Tarte bei mir mit einer Deko aus leicht gerösteten Kokosraspeln daher. Très chic und ganz schön lecker!