Berliner Bier-Adventskalender #15: „Pale – Slash – Ale, Alter!“

Was kommt wohl dabei heraus, wenn sich Werber ein Craft Beer ausdenken? Bier Nummer 15 unseres Adventskalenders gibt darauf eine Antwort: Die Berliner Agentur Short Cuts entwickelte das Konzept für das Indigo P/ale 2014 während der „Langen Nacht der Designstudios“. Die Kreativen dachten dabei mehrfach um die Ecke, was dazu führt, dass das Bier erst einmal in einem ausführlichen Infotext auf der Flasche erklärt werden muss. Der Indigo-Farbton auf dem Etikett soll Indien symbolisieren, denn von dorther wurde das „königliche“ Blau einst nach Europa eingeführt. Der indische Subkontinent wiederum steht mit dem Produkt in Verbindung, weil es sich um ein India Pale Ale handelt. Und der Schrägstrich spielt damit, dass sich „Pale“ und „Ale“ nur durch einen Buchstaben unterscheiden. (Die Geisteblitze, die beim Pitch durch den Raum geflogen sein müssen, können wir uns bildlich vorstellen: „Pale – Slash – Ale, verstehst du?“ „Wow, genial!“)

Das Grafikdesign des Produkts, das hauptsächlich durch die Öko-Supermarktkette Bio Company vertrieben wird, ist Geschmackssache (und wird im Hause Smámunir auch kontrovers diskutiert). Würde das weiß-blaue Etikett nicht auf einer Bierflasche kleben, dann könnte man damit ohne Probleme auch ein Kosmetik- oder Milchprodukt verkaufen.

Bei dem Getränk, das in der Flasche steckt, stimmt aber fast alles: Braumeister Michael Schwab von BrewBaker ist über jeden handwerklichen Zweifel erhaben, die Zutaten stammen aus ökologischem Anbau. Das Bier riecht fruchtig und lecker, es schmeckt frisch und ist etwas milder als viele andere IPAs. Und zu guter Letzt ist es wahrscheinlich das einzige Craft Beer, dem ein eigenes Magazin gewidmet ist.

#15: Indigo – India Pale Ale

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Stil: India Pale Ale
Alkoholgehalt: 5,8 Prozent
Hopfensorten: u.a. Cascade (keine weiteren Angaben erhältlich)
Brauort: BrewBaker Handwerksbrauerei, Berlin-Moabit

Aussehen: rot-gold, viel und dichter Schaum, Etikettendesign spaltet TesterInnen-Meinungen (Herr D.: 6,5/10, Ms. Smámunir: 7/10)

Riecht nach: Banane, Mandarine, Mango, Pistazie, getrocknetem Gras, Fruchtzucker (Herr D.: 7,5/10, Ms. Smámunir: 8/10)

Schmeckt wie: Grapefruit, Sternfrucht (Karambola), Sesamkekse, junger Chicorée, Limette auf der Zunge (Herr D.: 6,5/10, Ms. Smámunir: 7,5/10)

Gesamtnote: 7,2 von 10

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Alle Biere des Adventskalenders

#1: Heidenpeters India Pale Ale (German Style) & Kalender-Regeln (4,9)
#2: Spent Brewers Collective – Red Oat Ale (7,4)
#3: Bierfabrik – Wedding Pale Ale (7,75)
#4: Two Fellas – Sorachi Ace Farmhouse Ale (8,33)
#5: Berliner Berg – Lager (5,75)
#6: Brauerei Lemke – Original (6,1)
#7: BrewBaker – Red Lager (6,9)
#8: Heidenpeters Thirsty Lady (7,75)
#9: Spent Brewers Collective – Bloom’s Beer (8,2)
#10: Brauerei Lemke – Berlin Pale Ale (7,1)
#11: BRLO – Pale Ale (8,2)
#12: BrewBaker – Berlin IPA (7,4)
#13: Schoppe Bräu – Holy Shit Ale (7,33)
#14: Flying Turtle – Pale Ale (6,8)

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