Allgäu und Bodensee

Manchmal muss man eine Auszeit nehmen, bevor man wieder richtig loslegen kann. Mir kam es also gerade recht, dass es ein Fest am Bodensee zu feiern gab, zu dem ich Herrn D. begleiten konnte. Letzte Woche Freitag sind wir frühmorgens am Bahnhof Gesundbrunnen gemeinsam in einen Zug nach Süddeutschland gestiegen. Dank eines Zughalts auf freier Strecke, waren unsere Frühstückbrote schon vor dem Hauptbahnhof aufgegessen und wir wegen der langen Reise doch ein wenig besorgt. Denn wie jeder weiß, reist es sich mit einem knurrenden Magen nur halb so gut und dem Zugrestaurant ist nicht über den Weg zu trauen. Nach einem Zwischenstopp in Augsburg (mit Ratsherrenteller!), haben wir abends den Bodensee gut erreicht und in netter Familienrunde noch das eine  oder andere berühmte Glas Wein zu viel getrunken.

D’s Onkel feierte samstags groß einen runden Geburtstag mit vielen Gästen. Vor der großen Feier waren wir noch in der Kunsthalle Bregenz. Wenn man schon einmal am Bodensee ist, lohnt sich ein Ausflug nach Bregenz alle Fälle. Das Gebäude der Kunsthalle ist ganz toll, die aktuelle Hauptausstellung leider enttäuschend. Wir haben den Ausflug trotzdem genossen: Uns tröstete die kleine Ausstellung im Foyer (KUB Arena) und das Einkaufsparadies, dass neuerdings zwischen Kunst und Bregenzer Hafenbahnhof zu finden ist. Zumindest wer es auf regionale und österreichische Produkte abgesehen hat, wird bei Sutterlüty ganz schön glücklich. Wir haben uns mit Käse eingedeckt und im Bistro gestärkt. Und, gibt es einen tolleren Nach- und Supermarkt Namen geben? Eher nicht…

Herr D. musste am Tag nach der Feier zu Ehren des Onkels leider wieder zurück nach Berlin. Ich bin mit einem anderen Zug den Hügel hoch ins Allgäu gefahren und habe meine Eltern noch ein paar Tage besucht. Beide sind passionierte Köche und lauffreudige Bergmenschen. Immerhin eine lange Wanderung haben wir zusammen geschafft, sonst so stand die erst genannte Passion deutlicher im Vordergrund. Wir haben chinesische Teigsäckchen gefüllt, Lammrücke gewürzt, uns Vorspeisen überlegt, Wolfsbarsch gebraten, Weißwürste gezuzelt und zusammen viel Käse gegessen. Schön war’s!

Eine Woche, in der man an einem Tag mehrere Stunden über Kuhwiesen balanciert und am nächsten viel zu lange im Zug sitzt, ist schon verrückt. Das nächste Mal fahren wir wieder mit dem Nachtzug, haben wir beschlossen. Zumindest eine Strecke. Das nächste Mal Allgäu wird noch in diesem Jahr sein, dann aber mit Schnee und Weihnachtskitsch. Ich freu mich drauf.

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