Eine Schüssel voll Glück

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Bibimbap ist eins der bekanntesten koreanischen Gerichte. Bibim bedeutet mischen und Bap bedeutet Reis. Ein gemischter Reis also. Beim Bibimbap werden verschiedene Gemüsesorten und Fleisch nebeneinander in einer Schüssel auf Reis angerichtet. Obendrauf kommt ein frisch gebratenes Spiegelei. Durch die separate Zubereitung der Zutaten bleiben die einzelnen Aromen erhalten und werden erst direkt vorm Verzehr zu einem kulinarischen Gesamtkunstwerk zusammen gemischt. Wir sind dem Bibimbap schwer verfallen und brauchen regelmäßig eine bunte Schüssel voll Glück. Die getrennte Zubereitung der Zutaten macht zwar ein wenig Arbeit, das Gemüse kann aber wunderbar bereits vorab gegart werden.

Beim Gemüse darf nach Saison, Verfügbarkeit und Lieblingsgemüse ausgewählt werden. Ein richtig oder falsch gibt es nicht, wobei Sojasprossen, ein grünes Blattgemüse und Schitakepilze in beinahe jeder Bibimbap Variante zu finden sind. Die Verwendung von Fleisch ist natürlich optional, essentiell ist allerdings das Ei. Das Ei verbindet die verschiedenen Texturen und Aromen des Gerichts. Ohne Ei wäre ein Bibimbap unvollständig.

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Bibimbap
Da bei uns meistens mit Augenmaß und reichlich Spontanität gekocht wird, sind Mengenangaben oft so eine Sache. Unser Bibimbap reichte für zwei sehr große Portionen am Abend und 3 Schalen Suppe am nächsten Tag. Bei 5 Gemüsesorten sollte man je Sorte etwa 2 EL pro Person einrechnen und auf eine harmonische Farbauswahl achten (Gelb, Grün, Blau, Rot und Schwarz). Die Menge hängt aber auch davon ab, wieviele Speisen dazu serviert werden. Wir haben den Bibimbap als einziges Hauptgericht gegessen und – Korea untypisch – jedem seine eigene Portion mit Ei serviert.

Bibimbap schmeckt vegetarisch auch sehr lecker. Unsere Variante enthielt aber etwa 250 g Rumpsteakstreifen. Das dünn geschnittene Fleisch habe ich morgens mariniert. Wer keine Zeit zum marinieren hat oder ein vegetarisches Bibimbap zubereitet, träufelt die Soße einfach nach dem Anrichten über die volle Schüssel.

Marinade / Bibimbapsoße
1 fein geriebene Birne
5 EL Sojasoße (wer keine koreanische Sojasoße hat, nimmt japanische)
1 EL Gochujang (koreanische Chilipaste, durch nichts zu ersetzen)
1 gehackte Schalotte
2 zerdrückte Knoblauchzehen
1 cm Ingwer
1 TL geröstete Sesamkörner
1 EL TL Sesamöl
2 EL Weißwein oder Reiswein
1 EL Wasser
1 TL braunen Zucker oder Honig

Unser Gemüse
500 g Spinat
1 Zwiebel
2 kleine Hände voll Sojasprossen
1 gelbe Paprika
½ Zucchini
6 getrocknete Schitakepilze (vorher eingeweicht)
1 Karotte
2 pinke Radieschen
+ asiatische Frühlingszwiebeln und geröstete Sesamkörner als Deko
Optional getrocknete Seetangstreifen, wir hatten keine

1 Tasse Rundkornreis

Den Reis kochen. Das Gemüse in Julienne schneiden und die Sorten nacheinander in einer Pfanne mit Öl sautieren. Das Gemüse jeweils mit Pfeffer, Salz und einem Tröpfchen Sesamöl abschmecken. Den Spinat freut zusätzlich ein Hauch Muskat. Sobald alle Gemüse zubereitet sind, die Fleischstreifen 2-3 Minuten scharf anbraten und dann aus der Pfanne entfernen.

Ich sammle die fertigen Zutaten immer nebeneinander in einer großen Auflaufform und halte sie im Backofen bei etwa 60 Grad abgedeckt warm.

Final werden jetzt die Spiegeleier gebraten. Die sind fertig, sobald das Eigelb leicht zu stocken begonnen hat. TATARATA! Es ist soweit, dass Bibimbap kann angerichtet werden.

Anrichten
Den Reis gleichmäßig in einer großen Schale verteilen, die verschiedenen Gemüse und das Fleisch im Uhrzeigersinn rundherum platzieren. In die Mitte kommt das Spiegelei und zur Vollendung der Pracht, obendrauf geröstete Sesamsamen und Frühlingszwiebelscheiben. Wer mag, kann einen Löffel Gochujang Chilipasta dazu tun. Hübsch sieht’s aus, oder?

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Wer schon einmal in seinem Leben das Vergnügen mit Bibimbap hatte, der weiß, dass sich nur wenige Sekunden nachdem das Foto oben geschossen wurde, ein Bild der Verwüstung auf dem Teller bot. Das gehört sich so! Ein Bibimbap kräftig durcheinander gemischt werden. Vielleicht sollte ich für die Zartbesaitete Esser mal ein “How to destroy pretty food” Video machen! 😉 Gut durchgemischt, darf endlich gegessen werden. Guten Appetit!

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Unsere Bibimbap-Reste sind am nächsten Tag in eine Suppe gewandert. Dafür einfach Wasser in einem Topf erhitzen und die Gemüse-Reis-Fleisch-Soßenreste kurz im Wasser aufkochen lassen. Bei Bedarf noch mit Sojasoße und Sesamöl abschmecken.

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Allen, die noch mehr über die koreanische Küche erfahren möchten, sei der Blog von missboulette hiermit sehr ans Herz gelegt. Neben tollen Fotos und Rezepten, findet man bei ihr auch den hilfreichen Shopping Guide der koreanischen Gewürze. Über Bibimbap weiß sie auch eine Menge.

Toll ist auch Das Korea Kochbuch mit wunderschönen Illustrationen.

Wenn auch nicht ganz richtig recherchiert (siehe Kommentare), ist dieser Artikel zu Korea und Bibimbap in der SZ sehr lesenswert.

Restauranttipps für Berlin gibt’s bei Qype. Die eine oder andere Empfehlung haben wir auch noch auf Lager. Dazu bestimmt bald mal mehr!

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